Vor ca. 200.000 Jahren haben die Menschen die verbale Sprache erfunden. Was ist Sprache? Sprache besteht aus Begriffen, die als Beschreibung für Gegenstände, Handlungen, Beziehungen und Zeiten dienen. In sinnvoller Weise zusammengesetzt, ermöglichen diese Begriffe die umschreibende Darstellung komplexer Vorgänge. „Ich habe Hunger.“ (Jetzt, wo ich das schreibe, habe ich tatsächlich Hunger!!!) Ich = Beziehung. In diesem Sinne das eigene Selbst. habe = zeitlich. Im Sinne von jetzt, unmittelbar, gegenwärtig. Hunger = Zustand. In dem Fall die Ankündigung des Bedarfs der Nahrungsaufnahme. Sprache dient somit zur Übermittlung von Informationen, zur Erklärung von Absichten, Meinungen, Vorstellungen, Glaube…, usw… Und je komplexer eine Sprache ist, desto mehr und genauer können Informationen übermittelt werden. Wir Menschen verstehen als Sprache, in erster Linie, die Lautäußerung. Die verbale Kommunikation. Das Formulieren von verständlichen Worten und Sätzen. Sprache ist jedoch vielseitiger und auch wesentlich rudimentärer. Denn wenn wir Sprache als Möglichkeit zur Vermittlung von Informationen betrachten, dann ist alles eine Sprache, was eben eine Information übermitteln kann. Und das kann schon ein Blick sein. Nehmen wir ein Rudel Löwen. Also Löwenrudel. Löwen können nicht sprechen! Jedenfalls benutzen sie kein vielfältiges Vokabular. Aber ohne eine Form von Sprache wären sie nicht in der Lage, als Rudel auf die Jagd zu gehen und eine gezielte Jagdtaktik zu verwenden. Also etwas, was ohne die Übermittlung von Informationen, zu den eigenen Absichten, nicht möglich wäre. Löwen sprechen also doch! Nur nicht mit dem, was wir Menschen unter Sprache verstehen. Demnach haben wir Menschen die Sprache gar nicht erfunden! Wir haben sie nur weiterentwickelt! Wir haben sie ausgefeilt, sie an unsere Bedürfnisse angepasst. Und damit haben wir Evolution betrieben! Und jetzt, wo wir über fast unbegrenzte sprachliche Möglichkeiten verfügen, stellen wir so einiges damit an. Und was wir da nicht alles machen! Stellen wir uns nur mal vor, wir sollen Religion vermitteln und hätten eine Sprache, die aus kaum mehr als etwa 10 Wörtern besteht. 10 Worte, von denen, sagen wir mal etwa die Hälfte die Nahrungsbeschaffung betreffen. Hat schon jemand mal versucht, beim Denken nicht mehr als 10 Worte zu benutzen? Und ich meine die 10 immer gleichen Worte! Also, weit kommt man damit nicht. Sprache war also die Voraussetzung für die Entwicklung der Religionen! Wow! Was haben wir noch mit Sprache gemacht? Hexen, wir haben Hexen verbrannt! Wie das? Ganz einfach. Mit bösen Worten Behauptungen aufgestellt, die viele Menschen dazu gebracht haben, sich einen Menschen zu schnappen und…. Also, mit Sprache kann man richtig böse Sachen machen! Aber auch Gute! Denn manch wärmendes Wort ist weit besser als schnödes Lammfell.
Rund ums lesen
Reden & Schreiben Was ist der Unterschied zwischen Reden & Lesen? Nun, wenn wir reden, dann reden wir nicht nur. Wir lesen auch! Wir lesen im Gesicht, in der Mimik des Redenden. Wir lesen in seinen Augen. Wir lesen in seiner Gestik. Und wir lesen in der Art, wie er seine Worte betont. All dies können geschriebene Worte nicht vermitteln. Deshalb müssen geschriebene Worte in einer besonderen Weise geschrieben werden. Denn es sind nicht die Worte, die Emotionen erzeugen, sondern die Formulierungen. „Ich war im Wald. Es war neblig. Es war kalt. Ich hab nicht weit gesehen.“ Klare Worte, klare Aussagen. Man versteht ganz genau, was gemeint ist. „Umhüllt von dichten Nebelschwaden verwehrten zahllose Bäume den Augen den Blick auf das, was jenseits des Waldes lag. Eine feuchte Kälte kroch durch die Fasern der Kleidung, erreichte die Haut und ließ diese fröstelnd erzittern.“ Blumige Worte, die mit viel, eigentlich viel zu viel, Umschreibung das Gleiche vermitteln, wie die paar trocken hingeworfenen Worte, die sich im ersten Beispiel in vier schnöden, extrem kurzen, Sätzen versammeln. 4 Sätze mit gerade mal 15 Worten sagen das Gleiche wie 2 Sätze mit 35 Worten. Aber welches der beiden Beispiele lässt sich besser lesen? Welches erzeugt mehr Gefühl, mehr Phantasie, mehr Bilder? Der Umgang mit Formulierungen ist es, der beim geschriebenen Wort das ersetzen muss, was wir beim direkten Reden von Angesicht zu Angesicht lesen können, ohne dass wir überhaupt merken, dass wir es lesen! Die Rede ist von unbewusster Kommunikation. Eine Kommunikation, die unsere Emotionen berührt und uns entscheiden lässt, ob wir das, was wir hören, auch glauben wollen/können. Ganz anders beim geschriebenen Wort. Da können wir nicht allein beim Anblick, des Redners, herausfinden, ob wir ihm trauen können. Einzig, weil die trockenen Seiten des Buches keinen Redner zeigen, sondern nichts als Worte auf weißem Grund. Da sind es die Formulierungen, die darüber entscheiden, ob wir etwas für lesenswert halten oder nicht. Finden wir die Formulierung gut, lesen wir weiter. Sind die Formulierungen sehr gut, geradezu spannend gut, können wir gar nicht mehr aufhören zu lesen. Und dann ist es fast schon egal, was da überhaupt geschrieben steht….
Entwicklung von Sprache Entwicklung von Sprache hat es immer gegeben und sollte es auch immer geben, denn schließlich wollen wir uns ja weiterentwickeln. Und tatsächlich redet keiner mehr so, wie die Menschen im Mittelalter. Meist betrifft die Entwicklung von Sprache das Hinzufügen oder Weglassen von Wörtern und die Art und Weise, wie Sätze formuliert werden. Ganz selten denkt man auch noch über die Rechtschreibung nach und findet zuweilen seltsame Neulösungen. Ganz anders sieht es aus, wenn man Wörter mit Sonderzeichen versieht, wie es zurzeit (Stand 2021) ja gerne praktiziert wird, um die weiblichen/männlichen Versionen eines Wortes zu einem einzigen zu vereinen, das dann…, ja was dann? Geschlechtsneutral ist? Wenn jemand vom Bäcker, Finanzberater, Politiker oder Autor spricht, gibt es dann eine Erwartungshaltung das Geschlecht betreffend? Kann ein Beruf geschlechtlich sein? Muss man einer Berufsbezeichnung einen „Geschlechtsanhang“ geben? Vielleicht, um zu vermeiden, dass das Weglassen der weiblichen Form diskriminierend wirkt? Oder sollte es nicht genügen, dass man Gleichberechtigung als absolut natürlich empfindet, und zwar auch ohne dass orthografisch darauf hingewiesen wird? Was ist eigentlich mit dem Beruf der Krankenschwester? Ich meine, die Fälle, in denen ein Mann ihn erlernt und ausübt? Anmerkung: Mittlerweile wird der Beruf als Krankenpfleger bezeichnet! Was dem Tätigkeitsspektrum aber nicht gerecht wird. Und zwar dann nicht, wenn die Qualifikation vorliegt, um Blut abzunehmen, bis hin zur Assistenz bei Untersuchungen und Operationen. Denn das hat mit Pflege nichts zu tun. Anders ausgedrückt: Ein Krankenpfleger (egal ob female oder male) macht und kann mehr, als die Berufsbezeichnung signalisiert. Ist das schon diskriminierend oder lediglich eine verminderte Wertschätzung? Nachtrag: Was ist eigentlich mit geschlechtlich unspezifischen Menschen? Also einem Mensch, der sich weder als Frau noch als Mann fühlt? Bei denen demnach die maskuline Form ebenso falsch ist, wie die feminine. Das Gendersternchen mit dem nachfolgenden -innen passt da nicht.
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